Selamat pagi zusammen!
Die ersten 4 Tage in KL (wie jeder Kuala Lumpur hier nennt)
sind schon rum und es gibt eine positive Überraschung über die ich euch
berichten kann, nämlich mein Gepäck ist endlich da! Eigentlich mega geschickt,
da die Mitarbeiter von Turkish Airlines es mir direkt ins Hostel geliefert
haben. Nachdem diese erste Hürde geknackt ist, kann nichts mehr schief gehen
eigentlich. Morgen um 10 Uhr (4Uhr deutscher Zeit) haben wir einen Termin mit
einem Makler, um dann hoffentlich den Vertrag für unsere Wohnung zu
unterschreiben. Auf der einen Seite freue ich mich eine permanente Bleibe zu
haben, jedoch werde ich das Leben im Hostel wohl vermissen, da es echt richtig
gechillt hier mit den Leuten ist.
Aber was habe ich die Tage denn so gemacht? Wir haben Mior
kennen gelernt, ein waschechter Malaie (Malay??), der sich bereit erklärt hat
uns für 2 Tage durch KL zu führen. Mior studiert Meeresbiologie in Kota
Kinabalu, der Hauptstadt von Sabah im Osten Borneos, ist aber für diese Woche
bei seinen Eltern in Kuala Lumpur bevor das neue Semester losgeht.
Gestartet sind wir direkt in Chinatown, wo mein Hostel liegt
und haben die beiden Tempel besichtigt, die nur 1 bzw. 2 Minuten entfernt sind.
Der „Sri Mahamariamman Temple ist der älteste Hindutempel in Kuala Lumpur und
er beinhaltet 3 Schreine, die sowohl Ganesha, Muruga und Lakshmi gewidmet sind.
Ich muss sagen es ist wirklich cool in so einem bunten Tempel, wobei die Bilder
der Gottheiten am Anfang etwas seltsam anmuten. Der zweite Tempel war ein
buddhistischer Tempel mit dem Namen „Guan Di“, bei dem man anders als in dem
Hindutempel seine Schuhe nicht ausziehen musste. Definitiv auch ein Besuch
wert, wenn man nicht gerade mit 10 Chinesen darin ist, die jeweils 100
Räucherstäbchen anzünden. Naja zumindest, wenn man nicht high werden möchte
würde ich sagenJ
Danach haben wir ein bisschen Kultur gemacht und waren im
Nationalmuseum von Malaysia, welches sehr interessant ist, da es die ganze Geschichte
des Landes aufzeigt. Angefangen von der Besiedlung durch Chinesen und Menschen
aus dem Nahen Osten im 2. Jahrhundert über die Kolonialisierung Portugals,
Hollands und schließlich Englands bis hin zur Neugründung des Staates und der
Unabhängigkeit 1963. Ein besonderes Anliegen unseres Gudies war es, uns das islamische
Museum näher zu bringen, was Vieles darüber erzählte, wie der Islam nach
Malaysia kam. Auch die Grundlagen des Islam, also z.B. wie Muslime beten
sollten oder wie der Koran aufgebaut ist, waren dargestellt.
Direkt gegenüber dem Museum befindet sich die nationale
Moschee, die wir schon im Vorbeilaufen am Freitag gesehen hatten. Zum Abschluss
vom Samstag waren wir noch in KLCC, also im absoluten Zentrum der Stadt mit dem
Wahrzeichen, den Petronas Zwillingstürmen. Diese sind unglaubliche 452m hoch
und sie besitzen 88 Stockwerke, was sie zu dem 8 höchsten Gebäude der Welt macht.
Am zweiten Tag unserer Touri Tour waren wir in den Batu
Caves, welche vermutlich DIE Attraktion schlechthin in KL sind. „Batu“ heißt
Stein und „Caves“ sind Höhlen, also wörtlich übersetzt fuhren wir zu den „Steinhöhlen“J. Dort angekommen hatte
ich auch mein erstes Erlebnis mit wilden Tieren hier: Eine Vielzahl von Affen
leben am Fuße des Berges und sie sind daran gewöhnt, dass Menschen Futter mitbringen.
So sind einige Besucher Opfer eines „Überfalls“ geworden, bei dem die Affen
blitzschnell die Tasche mit Essen entführt hatten. Von daher war ich echt froh,
dass ich eine Umhängeschlaufe an meiner Kamera habe. Um zu der Haupthöhle mit einem
hinduistischen Tempel zu kommen, muss man zuerst 272 Treppenstufen erklimmen,
was bei der Hitze recht anstrengend war, da man diesen Weg natürlich zweimal
gehen muss.
Das Highlight für mich bisher war dann als Mior uns nach
Putrajaya gefahren hat, einer relativ modernen Stadt, die erst 1995 gegründet
wurde. Die Fahrzeit betrug ungefähr 45 min in den Süden. Die Stadt ist total
anders als KL und man bemerkt sofort die außergewöhnliche Sauberkeit und die
Modernität der Gebäude. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit einen Parkplatz
gefunden hatten, sind wir in die „Putra Mosque“ reingegangen. Da wir alle kurze
Sachen anhatten, mussten wir eine Robe überziehen, um eintreten zu können. Witzigerweise
sahen wir danach eher aus wie die Quidditch Mannschaft von Gryffindor aus Harry
PotterJ
Diese Moschee hat mich wirklich beeindruckt, da sie umgeben von Wasser und sehr
idyllisch angelegt ist. Man kann drum herumlaufen und wird mit einer
überragenden Aussicht auf die weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt belohnt, wie
die Residenzen des Königs und des Premierministers von Malaysia. Achja ich
sollte vielleicht noch die Brücke erwähnen, auf der man in die Stadt einfährt,
welche der Golden Gate Bridge in San Francisco nachempfunden ist.
Mittlerweile konnte ich mich übrigens etwas besser an die
Hitze gewöhnen und auch die Schärfe des Essens ist erträglicher geworden,
obwohl mein Magen noch etwas Anpassungsschwierigkeiten hat (was ich besser
nicht näher erläutere hier). Jetzt werde ich mich auf den Weg machen in eine
Rooftop Bar gleich hier in der Nähe, um meine zukünftigen Mitbewohner(innen)
kennen zu lernen. Mior hat mir seine Handynummer dagelassen und gesagt ich soll
ihn unbedingt besuchen, was bedeutet, dass auch mein Borneo Abenteuer gesichert
ist.
Nun hoffe ich, dass ich euch nicht zu arg mit meinem Input
gelangweilt habe und als Belohnung für eure Ausdauer, dürft ihr nun weitere
Bilder genießen.