Montag, 29. August 2016

KL, Batu Caves und Putrajaya.


Selamat pagi zusammen!
Die ersten 4 Tage in KL (wie jeder Kuala Lumpur hier nennt) sind schon rum und es gibt eine positive Überraschung über die ich euch berichten kann, nämlich mein Gepäck ist endlich da! Eigentlich mega geschickt, da die Mitarbeiter von Turkish Airlines es mir direkt ins Hostel geliefert haben. Nachdem diese erste Hürde geknackt ist, kann nichts mehr schief gehen eigentlich. Morgen um 10 Uhr (4Uhr deutscher Zeit) haben wir einen Termin mit einem Makler, um dann hoffentlich den Vertrag für unsere Wohnung zu unterschreiben. Auf der einen Seite freue ich mich eine permanente Bleibe zu haben, jedoch werde ich das Leben im Hostel wohl vermissen, da es echt richtig gechillt hier mit den Leuten ist.

Aber was habe ich die Tage denn so gemacht? Wir haben Mior kennen gelernt, ein waschechter Malaie (Malay??), der sich bereit erklärt hat uns für 2 Tage durch KL zu führen. Mior studiert Meeresbiologie in Kota Kinabalu, der Hauptstadt von Sabah im Osten Borneos, ist aber für diese Woche bei seinen Eltern in Kuala Lumpur bevor das neue Semester losgeht.
Gestartet sind wir direkt in Chinatown, wo mein Hostel liegt und haben die beiden Tempel besichtigt, die nur 1 bzw. 2 Minuten entfernt sind. Der „Sri Mahamariamman Temple ist der älteste Hindutempel in Kuala Lumpur und er beinhaltet 3 Schreine, die sowohl Ganesha, Muruga und Lakshmi gewidmet sind. Ich muss sagen es ist wirklich cool in so einem bunten Tempel, wobei die Bilder der Gottheiten am Anfang etwas seltsam anmuten. Der zweite Tempel war ein buddhistischer Tempel mit dem Namen „Guan Di“, bei dem man anders als in dem Hindutempel seine Schuhe nicht ausziehen musste. Definitiv auch ein Besuch wert, wenn man nicht gerade mit 10 Chinesen darin ist, die jeweils 100 Räucherstäbchen anzünden. Naja zumindest, wenn man nicht high werden möchte würde ich sagenJ
Danach haben wir ein bisschen Kultur gemacht und waren im Nationalmuseum von Malaysia, welches sehr interessant ist, da es die ganze Geschichte des Landes aufzeigt. Angefangen von der Besiedlung durch Chinesen und Menschen aus dem Nahen Osten im 2. Jahrhundert über die Kolonialisierung Portugals, Hollands und schließlich Englands bis hin zur Neugründung des Staates und der Unabhängigkeit 1963. Ein besonderes Anliegen unseres Gudies war es, uns das islamische Museum näher zu bringen, was Vieles darüber erzählte, wie der Islam nach Malaysia kam. Auch die Grundlagen des Islam, also z.B. wie Muslime beten sollten oder wie der Koran aufgebaut ist, waren dargestellt.
Direkt gegenüber dem Museum befindet sich die nationale Moschee, die wir schon im Vorbeilaufen am Freitag gesehen hatten. Zum Abschluss vom Samstag waren wir noch in KLCC, also im absoluten Zentrum der Stadt mit dem Wahrzeichen, den Petronas Zwillingstürmen. Diese sind unglaubliche 452m hoch und sie besitzen 88 Stockwerke, was sie zu dem 8 höchsten Gebäude der Welt macht.
Am zweiten Tag unserer Touri Tour waren wir in den Batu Caves, welche vermutlich DIE Attraktion schlechthin in KL sind. „Batu“ heißt Stein und „Caves“ sind Höhlen, also wörtlich übersetzt fuhren wir zu den „Steinhöhlen“J. Dort angekommen hatte ich auch mein erstes Erlebnis mit wilden Tieren hier: Eine Vielzahl von Affen leben am Fuße des Berges und sie sind daran gewöhnt, dass Menschen Futter mitbringen. So sind einige Besucher Opfer eines „Überfalls“ geworden, bei dem die Affen blitzschnell die Tasche mit Essen entführt hatten. Von daher war ich echt froh, dass ich eine Umhängeschlaufe an meiner Kamera habe. Um zu der Haupthöhle mit einem hinduistischen Tempel zu kommen, muss man zuerst 272 Treppenstufen erklimmen, was bei der Hitze recht anstrengend war, da man diesen Weg natürlich zweimal gehen muss.
Das Highlight für mich bisher war dann als Mior uns nach Putrajaya gefahren hat, einer relativ modernen Stadt, die erst 1995 gegründet wurde. Die Fahrzeit betrug ungefähr 45 min in den Süden. Die Stadt ist total anders als KL und man bemerkt sofort die außergewöhnliche Sauberkeit und die Modernität der Gebäude. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit einen Parkplatz gefunden hatten, sind wir in die „Putra Mosque“ reingegangen. Da wir alle kurze Sachen anhatten, mussten wir eine Robe überziehen, um eintreten zu können. Witzigerweise sahen wir danach eher aus wie die Quidditch Mannschaft von Gryffindor aus Harry PotterJ Diese Moschee hat mich wirklich beeindruckt, da sie umgeben von Wasser und sehr idyllisch angelegt ist. Man kann drum herumlaufen und wird mit einer überragenden Aussicht auf die weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt belohnt, wie die Residenzen des Königs und des Premierministers von Malaysia. Achja ich sollte vielleicht noch die Brücke erwähnen, auf der man in die Stadt einfährt, welche der Golden Gate Bridge in San Francisco nachempfunden ist.
Mittlerweile konnte ich mich übrigens etwas besser an die Hitze gewöhnen und auch die Schärfe des Essens ist erträglicher geworden, obwohl mein Magen noch etwas Anpassungsschwierigkeiten hat (was ich besser nicht näher erläutere hier). Jetzt werde ich mich auf den Weg machen in eine Rooftop Bar gleich hier in der Nähe, um meine zukünftigen Mitbewohner(innen) kennen zu lernen. Mior hat mir seine Handynummer dagelassen und gesagt ich soll ihn unbedingt besuchen, was bedeutet, dass auch mein Borneo Abenteuer gesichert ist.
Nun hoffe ich, dass ich euch nicht zu arg mit meinem Input gelangweilt habe und als Belohnung für eure Ausdauer, dürft ihr nun weitere Bilder genießen.
Einen guten Start in die neue Woche euch allen!